(Jer 33,14–16; 1Thess 3,12–4,2; Lk 21,25–28.34–36)
Zum Beginn der Adventszeit passen folgende Gedanken von T. Halík:
Wenn Gott eine solche Geduld mit uns beweist, können wir ihm da selbst unsere menschliche, durch alle Gebrechlichkeit unseres Menschseins begrenzte Geduld des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe verweigern? Und zwar auch in den Augenblicken, wo uns nicht so viel Gewissheit und Trost zuteil wird, wie wir uns vielleicht wünschen, in Augenblicken der Finsternis und Leere, in denen nichts übrig bleibt als zu warten – oder aufzugeben und den Weg des Wartens zu verlassen? (…) Auch der Tempel des Glaubens kann in seinem heiligsten Teil dunkle und leere Stellen enthalten, so wie auch das „Heiligtum der Heiligen“ im Herzen des Jerusalemer Tempels dunkel und leer war – und trotzdem gerade dort, in ihm, wohnte Gott in seiner Herrlichkeit. Das „Warten auf Gott“ findet nicht nur im „Vorzimmer des Glaubens“ statt, sondern gehört zum Herzen des Glaubens selbst. (…) Ja, an einen Gott zu glauben, den wir nicht sehen können, heißt zumindest auch zu hoffen, er sei auch dort, wo wir ihn nicht sehen, und oft auch dort, wo er nach unserer felsenfesten Überzeugung nicht ist und nicht sein kann.
(Tomáš Halík, Geduld mit Gott, Freiburg im Breisgau 2010, 247–249.)
Lichtsegen
Segen sei mit dir,
der Segen strahlenden Lichtes,
Licht um dich her
und innen in deinem Herzen,
Sonnenschein leuchte dir
und erwärme dein Herz,
bis es zu blühen beginnt
wie ein großes Torffeuer,
und der Fremde tritt näher,
um sich daran zu wärmen.
Aus deinen Augen strahle
gesegnetes Licht,
wie zwei Kerzen
in den Fenstern eines Hauses,
die den Wanderer locken,
Schutz zu suchen dort drinnen
vor der stürmischen Nacht.
Wen du auch triffst,
wenn du über die Straße gehst,
ein freundlicher Blick von dir
möge ihn treffen.
(Altirischer Segenswunsch)