(Jer 33, 14–16; 1 Thess 3, 12 — 4,2; Lk 21, 25–36)
Wenn wir heute am I. Adventssonntag den Adventskranz segnen, dann wollen wir auch damit ein bewusstes und entschiedenes Zeichen gegen den Trend setzen, den Advent zu vergessen und mit dem Weihnachtsfest schon zu beginnen.
Der Hl. Abend ist nicht das Ende, sondern der Anfang der Weihnachtszeit. Ich möchte uns ermutigen, adventliche Bräuche zu pflegen und auf weihnachtliche Zeichen zu verzichten.
Es ist eine schöne Zeit, die Wartezeit, die Zeit der Vorfreude. Ohne sie werden wir kaum Höhepunkte erleben können, auch nicht die Erfahrung, dass zum menschlichen Leben Warten und Sehnsucht gehört.
Ich möchte nun diesen Adventskranz segnen und ich ihm alle, die wir zu Hause haben.
Das Licht der Kerzen erinnere uns daran, dass alle Dunkelheit und Angst vergeht, der grüne Kranz erinnere uns an die Hoffnung auf Leben, daran, dass nicht der Tod, sondern dass das Licht und das Leben unsere Hoffnung sind, die Gott uns schenkt.
Und die Farbe violett erinnere uns daran, dass wir umkehren möchten von Denk- und Lebensgewohnheiten, die dem Licht, dem Leben, der Liebe, einander und Gott entgegenstehen. Zugleich symbolisiert die Farbe Violett das Geheimnisvolle, das Innehalten und eine tiefe Ruhe, die wir alle ersehnen.
So seien alle Adventskränze gesegnet, verbunden mit der Bitte um Licht, Hoffnung, Vertrauen und Liebe, die immer das Ziel allen religiösen Tuns sein soll.
Lobpreis
Gepriesen bist du, Herr, unser Gott.
Du hast alles erschaffen, denn du bist die Liebe und der Quell des Lebens. Wir loben dich. A.: Wir preisen dich.
In deinem Sohn schenkst du uns Licht und Leben.
Wir loben dich. A.: Wir preisen dich.
Dein Geist erleuchtet unsere Herzen, damit wir erkennen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.
Wir loben dich. A.: Wir preisen dich.
Segensgebet
Lasset uns beten:
Ewiger, lebendiger Gott,
du lässt uns Menschen in unserem Suchen und Sehnen nach Leben, Liebe und Sinn nicht allein. Darum schauen wir am Beginn des Advents auf dich, der du uns Vater und Mutter bist, unser Beschützer, unsere Geborgenheit, unsere Lebenshoffnung.
Wir bitten dich: segne + diesen Kranz und seine Kerzen, segne alle Kränze, die wir zu Hause haben. Sie sind ein Zeichen, dass du der Ewige und das Leben bist, der sich danach sehnt, uns zu beschenken.
Schenke uns Zeichen des Lebens, Zeichen des Lichtes, das alle Finsternis erhellen kann.
Hilf uns vor allem, das Licht der Liebe zu entzünden, hilf uns, dass wir immer neu versuchen, dir zu vertrauen, mit dir zu leben und auf dich zu hoffen, selbst da noch, wo es scheinbar nichts mehr zu hoffen gibt.
Darauf vertrauen wir durch Jesus Christus, unserem Bruder, Licht und Wegbegleiter, heute und in Ewigkeit. Amen.
(mit diesem Segensgebet kann man auch seinen Adventskranz zu Hause segnen)
(P. Thomas Röhr OCD, nach Benediktionale, Karmel Birkenwerder 2024)