(Sir 15, 15–20; 1 Kor 2, 6–10; Mt 5, 17–37)
„Der liebe Gott sieht alles“
„Der liebe Gott sieht alles“, wurde uns als Kinder gerne
gesagt, wenn Erwachsene nicht jeden unserer Schritte kontrollieren konnten und
uns vor Unfug bewahren wollten. Gott als fragwürdige, pädagogische
Erziehungsmaßnahme zu missbrauchen, war und ist sicher auch nicht im Sinne
Gottes. Ein Gott, der uns angeblich auf Schritt und Tritt verfolgt, um die Einhaltung
der, (nicht immer von Gott gegebenen), Gebote und Verbote zu kontrollieren –
wie soll man einen solchen Gott lieben lernen?
Doch so ähnlich klingt es heute in der 1. Lesung aus dem Buch Jesus Sirach:
„Gott sieht alles!“ (V18). Der Mensch soll die Gebote und Vorschriften
bewahren. Ohne solche freilich ist Gemeinschaftsleben nicht möglich. Dafür sind
sie da, nicht um ihrer selbst willen. Darum ist es nötig, immer wieder um die
Gabe der rechten Unterscheidung zu bitten.
(P. Thomas Röhr OCT)
Neues Gebot
Ein neues Gebot gebe
ich euch:
Liebt einander!
Wie ich euch geliebt habe,
so sollt auch ihr einander lieben!
(Joh 13, 24)