(Lev 19,1–2.17–18; Ps 103,1–2.3–4.9–10.12–13; 1 Kor 3,16–23; Mt 5,38–48)
In den heutigen Texten aus dem Buch Levitikus und dem Matthäusevangelium werden wir aufgerufen, heilig und vollkommen zu sein, weil Gott beides ist. Aber was bedeutet das denn? Unfehlbares Wissen, überirdisch sein und dabei nur Gutes tun? In dem Sinne ist beides für uns Menschen wohl weder möglich noch erstrebenswert, geradezu utopisch.
Aber vielleicht lässt sich beides zusammen auch ganz anders deuten, nämlich dann, wenn wir die Lesung aus dem ersten Korintherbrief und ihre Frage nach der Weisheit mit in den Blick nehmen: Dann geht es nicht um unsere menschlichen Vorstellungen, wer oder was heilig, weise und vollkommen ist, sondern darum, sich ganz auf Gott auszurichten, ihn in seiner unbegreiflichen Liebe in den Blick zu nehmen. Es heißt dann, darin zu wurzeln und sich von Gottes Geist leiten zu lassen. Dass dafür niemand zu klein oder unbedeutend ist, schreibt Paulus mit den Worten, “Gottes Tempel ist heilig und der seid ihr”.
(Diakon Marc Teuber)