Ge­dan­ken zu den Le­sun­gen vom 7. Sonn­tag im Jah­res­kreis (23.02.2020)

(Lev 19,1–2.17–18; Ps 103,1–2.3–4.9–10.12–13; 1 Kor 3,16–23; Mt 5,38–48)

In den heu­ti­gen Tex­ten aus dem Buch Le­vi­ti­kus und dem Mat­thä­us­evan­ge­li­um wer­den wir auf­ge­ru­fen, hei­lig und voll­kom­men zu sein, weil Gott bei­des ist. Aber was be­deu­tet das denn? Un­fehl­ba­res Wis­sen, über­ir­disch sein und da­bei nur Gu­tes tun? In dem Sin­ne ist bei­des für uns Men­schen wohl we­der mög­lich noch er­stre­bens­wert, ge­ra­de­zu utopisch.

Aber viel­leicht lässt sich bei­des zu­sam­men auch ganz an­ders deu­ten, näm­lich dann, wenn wir die Le­sung aus dem ers­ten Ko­rin­ther­brief und ih­re Fra­ge nach der Weis­heit mit in den Blick neh­men: Dann geht es nicht um un­se­re mensch­li­chen Vor­stel­lun­gen, wer oder was hei­lig, wei­se und voll­kom­men ist, son­dern dar­um, sich ganz auf Gott aus­zu­rich­ten, ihn in sei­ner un­be­greif­li­chen Lie­be in den Blick zu neh­men. Es heißt dann, dar­in zu wur­zeln und sich von Got­tes Geist lei­ten zu las­sen. Dass da­für nie­mand zu klein oder un­be­deu­tend ist, schreibt Pau­lus mit den Wor­ten, “Got­tes Tem­pel ist hei­lig und der seid ihr”.

(Dia­kon Marc Teu­ber)