(Apg 7,55–60; Ps 97,1–2.6–7.9 u. 12; Offb 22,12–14.16–17.20; Joh 17,20–26)
Sucht mein Angesicht!
1999 erschien eine Audio-CD des damaligen Papstes Johannes Paul II. mit dem Titel “Abba Pater”, als Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2000. Enthalten waren vor allem biblische und liturgische Texte, hinterlegt mit Musik, mal ruhig, mal lebhafter.
Obwohl ich die CD lange nicht mehr gehört habe, musste ich beim heutigen Eröffnungsvers an sie denken, denn er zitiert einen Ausschnitt aus Psalm 27, genauso wie der erste Titel der CD: “Cercate il suo volto” (italienisch für “Sucht sein Angesicht”).
Die Erfahrung, gerade in Not und Bedrägnis, von Gott getrennt zu sein, gehört oft zu unserem Leben — und genau das erlebt auch der Beter des Psalms. Aber er vertraut auch in dieser Ferne auf Gott, und erinnert ihn an seine Zusage: “Dein Angesicht, HERR, will ich suchen. Verbirg nicht dein Angesicht vor mir!”
Diese Zusage durchzieht alle biblischen Texte dieses Sonntags. Sie gilt aber auch für unser Leben: Wir dürfen immer wieder nach Gott suchen — und darauf vertrauen: Er will gefunden werden.
(Marc Teuber)