Ge­dan­ken zum Grün­don­ners­tag und zu den “Hei­li­gen Drei Tagen”

Be­din­gungs­lo­se Lie­be
Mit dem Grün­don­ners­tag be­gin­nen wir die “Hei­li­gen drei Ta­ge”, die die letz­ten im Le­ben Je­su wa­ren. Die­se kön­nen wir nur ver­ste­hen, wenn wir sein gan­zes Le­ben be­trach­ten. In den vie­len Mahl­fei­ern da­vor, die er be­son­ders mit sog. “Zöll­nern und Sün­dern” ge­hal­ten hat, ver­dich­tet sich heu­te in Brot und Wein die Bot­schaft der be­din­gungs­lo­sen Lie­be Got­tes, der man nichts op­fern muss, um sie zu ge­win­nen. Ein sol­ches Den­ken kränkt und ver­letzt sei­ne Lie­be. Je­sus be­sie­gelt sei­ne Fro­he Bot­schaft mit sei­nem Blut, weil er un­ter al­len! Um­stän­den dar­an fest­hal­ten will. Das tut er nicht als gött­li­cher Held, son­dern als Mensch, dem das be­vor­ste­hen­de Leid Angst macht.
Die Fuß­wa­schung de­kli­niert Got­tes Lie­be in das Mit­ein­an­der sei­ner Jün­ge­rin­nen und Jün­ger hin­ein und dul­det ei­gent­lich kei­ne hier­ar­chi­sche Struk­tur der Kir­che. Es macht kei­nen Sinn, Fuß­wa­schung nach­zu­spie­len, oh­ne zu be­grei­fen, dass sie vor al­lem ei­nen spür­bar an­de­ren Um­gang mit­ein­an­der ver­langt. Mö­gen wir Got­tes Lie­be in Je­sus in die­sen Ta­gen nicht aus den Au­gen ver­lie­ren und auch je­ne Lie­be nicht, die uns mit Brot und Wein in Fleisch und Blut über­ge­hen soll. 

P. Tho­mas Röhr OCT