Wirklichkeit
Ich fühle mich wie im Märchenland.
Mein Leben ist verzaubert,
wenn ich an dich denke.
Die Welt leuchtet
in dem besondern Licht,
das du verbreitest.
Beinahe sehe ich einen Heiligenschein
um dich.
Meine Freunde lächeln über mich,
und dann frage ich mich,
was mit mir los ist.
Das bringt meine Wunderwelt ins Wanken,
und alles rückt wieder
an seinen richtigen Platz.
So sagen meine Freunde wenigstens
und meinen damit ihre Wirklichkeit.
Aber ich frage mich weiter,
was die Wirklichkeit ist.
Menschen, die aufgegeben haben,
die nicht mehr träumen und hoffen,
die nicht mehr an dein Paradies glauben,
die den Zauber im Täglichen nicht sehen,
wissen sie, was Wirklichkeit ist?
Vielleicht reden wir mehr von Wirklichkeit,
wenn wir den Mut
und die Sehnsucht verloren haben,
Liebe, Glaube und Hoffnung am Leben zu erhalten.
(Andrea Schwarz in: Zum Beispiel: du. Gebete für junge Menschen; Leipzig, St. Benno Verlag, 2002.)