Spr 8,22–31; Ps 8,4–5.6–7.8–9; Röm 5,1–5; Joh 16,12–15
Theologische Lehrbücher lassen sich füllen mit Aussagen über die Dreifaltigkeit.
Immer wieder gibt und gab es Versuche, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Ein besonders schönes Beispiel erzählt eine Legende über den heiligen Patrick: er, der Apostel der Iren, soll anhand eines Kleeblatts versucht haben, die Dreifaltigkeit zu erklären.
Was auch immer Ihr Zugang zur Dreifaltigkeit ist: Am Ende bleibt, so glaube ich, die Erkenntnis, dass wir sie nicht erklären und verstehen können.
Aber wir können und dürfen ihr mit Herz und Geist immer weiter auf die Spur kommen – und dabei vertrauen: Auf unserem suchenden Weg kommt Gott uns immer entgegen.
(Marc Teuber)
Gottes Sein blüht gesellig
Wenn Gott zum Götzen verzerrt wird,
muß man sich diesem verweigern.
Wo Gott zum Tyrannen gemacht wird,
müssen wir diesen stürzen.
So fordert’s
Seine Dreieinigkeit.
Dreieinigkeit?
Ein Männerbund! empören sich Frauen.
Zu Recht.
Zu Recht.
Und dennoch:
entwarf diese Denkfigur
die unausdenkbare Gottheit nicht
als Gemeinschaft,
vibrierend, lebendig,
beziehungsreich?
Kein einsamer Autokrat jedenfalls,
schon gar nicht Götze oder Tyrann!
Eine Art Liebeskommune vielmehr,
einer für den andern,
»dreifach spielende Minneflut« (MECHTHILD VON MAGDEBURG).(…)
Entwurf
Aus: Kurt Marti, Die gesellige Gottheit. Ein Diskurs. Im RADIUS-Verlag, Stuttgart 1993., zitiert nach www.predigtforum.com
ohne Endgültigkeit.
Gott ist Liebe,
will er sagen,
Gottes Sein blüht gesellig,
»Seine Liebe wandelt
in immer frischem Trieb
durch die Welt.« (FRANZ ROSENZWEIG)