(Jes 60, 1–6; Eph 3, 2–3a.5–6; Mt 2, 1–12)
Dem Stern folgen
Wir feiern heute die „Sterndeuter aus dem Osten“, wie sie
bei Matthäus heißen. Und sie kommen auch nur bei ihm vor. Denn er möchte mit
seinem Evangelium deutlich machen, dass die Frohe Botschaft allen
Menschen gilt und dass man Jesus auch finden kann, ohne vorher missioniert
worden zu sein. Denn schließlich ist es immer Gott selber, der Sterne der
Hoffnung aufgehen lässt, der in Bewegung setzt und finden lässt.
Königlich sind die Sterndeuter aus dem Osten schon, denn sie haben die Weisheit
und Größe, in einem Baby, in armseligen Verhältnissen, die Anwesenheit Gottes
zu sehen und wertzuschätzen.
Gott gefällt es, aus dem Rahmen zu fallen, den Könige, Priester und Theologen
gerne für Gott vorsehen. Aber es lohnt sich, nicht zuerst auf sie zu hören,
sondern dem Stern des eigenen Herzens zu folgen und Gott in der Alltäglichkeit
unseres Lebens zu suchen, zu finden und da „anzubeten“, mit unserer
achtsamen und demütigen Liebe.
Denn da ist immer „Erscheinung des Herrn“, wo wir einander das Gold des
Vertrauens, den Weihrauch der Wertschätzung und die Myrrhe einer Liebe
schenken, die nicht nur nimmt, sondern auch gibt, die sich durch Schmerzen,
Tränen und Nichtverstehen nicht vertreiben lässt, sondern sich gerade darin als
echt und tief erweist.
Das feiern wir in unserer Eucharistiefeier in Jesus und Gott und bitten um
Wandlung unserer Herzen, Gedanken und Gefühle im Sinne Gottes.
(P. Thomas Röhr OCT)
Die kleinen Sterne
scheinen immer,
während die große Sonne
oft untergeht.
(unbekannt)