Ge­dan­ken zum Hoch­fest der oh­ne Erb­sün­de emp­fan­ge­nen Jung­frau und Got­tes­mut­ter Ma­ria (8.12.)


Wir fei­ern heu­te das Hoch­fest der oh­ne Erb­sün­de emp­fan­ge­nen Jung­frau und Got­tes­mut­ter Ma­ria oder wie es frü­her hieß „Un­be­fleck­te Emp­fäng­nis Ma­ri­ens“.
Die­ses Dog­ma, das von Pi­us IX. am 8.12. 1854 ver­kün­det wur­de, hat kei­nen di­rek­ten, bi­bli­schen Be­zug, so dass wir im Evan­ge­li­um heu­te ir­ri­tie­ren­der­wei­se von der geist­ge­wirk­ten Emp­fäng­nis Je­su im Schoß Ma­ri­ens hö­ren. Aber bei dem heu­ti­gen Hoch­fest geht es um die Emp­fäng­nis Ma­ri­ens im Scho­ße ih­rer Mut­ter An­na. Man kann die­ses Hoch­fest und Dog­ma dre­hen und wen­den, wie man will: es lässt uns schon et­was rat­los zu­rück. Was aber woll­te man mit die­sem Dog­ma sa­gen? War­um soll­te Ma­ria rein und oh­ne Sün­de sein, wo doch der, den sie ge­bo­ren hat, be­vor­zugt mit je­nen Men­schen aß und zu­sam­men war, die al­les an­de­re als „rein und sün­den­los“ wa­ren? Gott hat eben nicht die „Sün­den­lo­sen und Ta­del­lo­sen“ er­wählt, die in der Re­gel zu gna­den­lo­ser Un­barm­her­zig­keit nei­gen. Nein, in und an Ma­ria wird uns al­len ge­zeigt, dass wir in Got­tes lie­be­vol­len Au­gen im­mer „rein und un­be­fleckt“ sind, wir, die wir an­ge­sichts die­ser un­vor­stell­ba­ren und un­be­greif­li­chen Lie­be wirk­lich nichts als Sün­der wä­ren.
Dan­ken wir Gott für die­ses gro­ßes Ge­schenk sei­ner Lie­be, in­dem wir es gläu­big, ver­trau­ens­voll und in al­ler De­mut mit Ma­ria und wie sie „ein­fach“ in der Kraft des Hei­li­gen Geis­tes annehmen.

(P. Tho­mas Röhr OCT, 2021)