(30. Sonntag im Jahreskreis – Sir, 35, 1–22a; 2 Tim 4, 6–18; Lk 18, 9–14)
Mission Gottes
Der letzte Sonntag im Monat Oktober ist immer der sog.
„Sonntag der
Weltmission“, der weltweit begangen wird. Dieses Jahr fühlen wir uns
besonders verbunden mit den Christinnen und Christen der Kirche im
Nordosten Indiens. Die vielleicht wichtigste Mission, die jeder von uns hat,
ist nicht die Mitgliedergewinnung, sondern geteiltes Menschsein,
verbunden mit dem Bemühen, menschenwürdiges Dasein für alle zu
ermöglichen. Dies war und ist laut Bibel immer die Mission Gottes selbst,
der Gerechtigkeit will, statt Selbstgerechtigkeit, tatkräftige Liebe, statt
nur korrekten, schönen Kult und die Verteidigung der reinen Lehre.
So vernehmen wir es auch heute aus dem Buch Jesus Sirach und aus dem
Lukasevangelium: Gottes Liebe und Einsatz für die „Kleinen“ und Jesu Kritik an
allen Formen der Selbstgerechtigkeit, weil sie weder Liebe
annimmt, noch Liebe zu geben vermag.
Nur im Geist der Liebe Jesu sind wir wirklich „Gesandte an Christi statt“
(2 Kor 5, 20)!
(P. Thomas Röhr OCT)
Gesandte an Christi statt
Gott, Du bist Licht vor aller Zeit.
Fließende Quelle in unserem Herzen.
In bunten Farben erstrahlt unsere Hoffnung.
Wir sind getauft und gesandt.
Gott, Du bist Licht in unserer Zeit.
Flamme des Lebens im Spiel unserer Hände.
Zärtlich berührt, entzündet der Glaube.
Wir sind getauft und gesandt.
Gott, Du bist Licht für unsere Zeit.
Du ziehst uns hinaus an die Ränder der Welt.
In verwundbarer Leidenschaft treibt uns die Liebe.
Wir sind getauft und gesandt.
(aus: Aktionsheft mit Liturgischen Hilfen, Missio 2019)