Liebe Gemeinde,
kennen Sie das? Sie stehen vor dem Kühlschrank und suchen etwas. So ging es mir vor ein paar Tagen: Ich suchte die Milch – und konnte sie nicht finden.
Dabei war sie direkt vor meiner Nase – nur in einer anderen Verpackung.
Auch wenn es merkwürdig klingt, diese Begebenheit hat mich an Ostern erinnert: Vielleicht geht es denn Jüngern, von denen wir heute im Lukasevangelium hören, auf ihrem Weg nach Emmaus genauso. Jesus geht den Weg mit Ihnen, er spricht mit Ihnen – aber sie erkennen ihn nicht.
Dabei könnte es so wunderbar sein: Jesus hat durch seine Auferstehung, nicht auf magische Weise, sondern durch die Kraft der Liebe, den Tod überwunden. Er hat gezeigt: Der Tod ist nicht das Ende, es gibt etwas, das heller ist als die Dunkelheit, stärker als die Ohnmacht. Und: so, wie er nicht im Tod geblieben ist, bleibt er auch nicht im Glanz der Auferstehung stehen, sondern macht sich auf den Weg zu uns, den Menschen.
Geht es nicht auch uns immer wieder so wie den Jüngern in den biblischen Erzählungen?
Vielleicht hilft uns gerade diese Zeit, in der alles anders ist, als erwartet, Jesus, da zu entdecken, wo wir sind: Das kann sein beim Gebet in der Familie, beim Brechen des Brotes in einer Agapefeier zu Hause, bei einem Osterspaziergang, bei dem wir plötzlich, oder auch erst im Nachhinein, merken, da ging einer mit uns.
Lassen wir uns darauf ein, ihn bei uns zu entdecken?
Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest, ein frohes Herz, das immer wieder Spuren von Gottes Anwesenheit und Liebe in Ihrem Leben entdeckt.
Diakon Marc Teuber