Im­puls zum Hoch­fest Christ­kö­nig (26.11.2023)

(Ez 34; 1 Kor 15, 20–28; Mt 25, 31–46)

Lie­be Schwes­tern und Brü­der,
ver­mut­lich wird Je­sus sel­ber sich nicht als Kö­nig be­zeich­net ha­ben. Und ver­mut­lich wä­re er nicht be­son­ders glück­lich dar­über, dass er so ge­nannt wird und dass es ein Hoch­fest Christ­kö­nig gibt. Na­tür­lich bin ich froh dar­über, dass Je­sus am En­de das letz­te Wort ha­ben wird und nicht ir­gend­ei­ne ir­di­sche Macht.
Was mich heu­te auch im Evan­ge­li­um über­rascht und froh macht, ist die Tat­sa­che, dass am En­de nicht da­nach ge­fragt wird, ob man in der rich­ti­gen Re­li­gi­on war, ob man Re­li­gi­on prak­ti­ziert hat oder gar zu kei­ner ge­hör­te. Es wer­den ja “al­le Völ­ker” zu­sam­men­ge­ru­fen und nicht nur aus­er­wähl­te Grup­pen. In den Au­gen des Men­schen­soh­nes sind am En­de je­ne kö­nig­lich, die im All­tag des Le­bens Mensch­lich­keit und tat­kräf­ti­ge Lie­be prak­ti­ziert ha­ben, oh­ne zu wis­sen, dass das auch für die Ewig­keit von Be­lang ist. Sie ta­ten dies nicht, um re­li­giö­se Bo­nus­punk­te zu sam­meln, um da­mit am En­de in den Him­mel zu kom­men. Sie ta­ten es ein­fach, weil es of­fen­sicht­lich selbst­ver­ständ­lich für sie war, wei­ter nichts.
Es mag heu­te schein­bar so viel Un­heil und Lie­belo­ses ge­ben. Das Evan­ge­li­um er­mu­tigt uns, trotz al­lem und in al­lem Mensch­lich­keit und Lie­be zu wa­gen, auch wenn es noch so we­nig und be­lang­los er­scheint. Es hat Aus­wir­kun­gen im Hier und Heu­te und reicht bis in die Ewig­keit. Für die­se er­mu­ti­gen­de und fro­he Bot­schaft lasst uns von Her­zen dank­bar sein. Amen.

(P. Tho­mas Röhr OCT)